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Mit Podcasts zum Millionendeal

«StartUp» erzählt die Geschichte eines Radiojournalisten, der zum Podcast-Unternehmer wird. Das Besondere an «StartUp»: Der Protagonist, Alex Blumberg, erzählt seine eigene Geschichte. Die Hörer sind so nah dran, dass es manchmal wehtut – aber Durchhalten lohnt sich.

 

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Wenn «This American Life» die Mutter aller Podcasts ist, wie an dieser Stelle unlängst behauptet, dann ist Alex Blumberg das Kind, das es mit Abstand am weitesten gebracht hat. Und er hat, vielleicht, den besten Podcast der Welt produziert.

Wir schreiben das Jahr 2014. Blumberg, 46, ist ein überaus erfolgreicher Produzent bei eben diesem «This American Life». Er ist verheiratet, hat ein kleines Kind, alles ist gut. Oder etwa nicht? Liegt für mich noch mehr drin in dieser Welt?, fragt er sich. Doch im Gegensatz zu den meisten anderen, die sich diese und ähnliche Fragen stellen, hört er auf die innere Stimme und entschliesst sich, ein Unternehmen zu gründen. Nicht irgendein Unternehmen, sondern eines, das mit Podcasts Geld verdienen will. Dazu muss man wissen: Podcasts liegen 2014 zwar bereits im Trend, aber wirklich Geld verdient mit ihnen niemand. Die meisten Produktionen, so auch «This American Life», werden vorwiegend mit öffentlichen Geldern finanziert. 

Ohne jede unternehmerische Erfahrung wagt Blumberg nicht nur das Unmögliche und wird zum Gründer, er nimmt uns mit «StartUp» auch auf diese Reise mit – und zwar vom ersten Tag an. Wir sind hautnah dabei, wenn er vor einem milliardenschweren Investor einen Pitch hält und jämmerlich versagt, wenn er vor lauter Selbstzweifel nicht schlafen kann, wenn er sich bei seiner Frau ausheult und tagelang über einem Namen für sein Unternehmen brütet und dabei auf die dümmsten Ideen kommt.

«StartUp» ist eine zutiefst persönliche Geschichte, entsprechend leiden die Hörer mit Blumberg mit. Doch mit der Zeit läuft es besser. Als er die ersten Episoden von «StartUp» veröffentlicht, merken auch die Investoren, was der Mann draufhat, und rennen ihm die Bude ein. Gimlet, wie Blumberg sein Unternehmen schliesslich nennt, kann Personal einstellen und endlich das tun, was es tun soll: Podcasts produzieren.

Die erste Staffel von «StartUp» besteht aus 14 Episoden. Danach widmet sich Blumberg anderen Jungfirmen – und auch diese Episoden sind sehr empfehlenswert. Weil der Mann einfach weiss, wie man eine Geschichte erzählt, und vor allem, wie man Interessantes aus seinen Gesprächspartnern herauskitzelt.

Gimlet selbst wird in «StartUp» drei weitere Male zum Thema. Nun geht es um mangelnde Diversität, Krankenversicherungen, versiffte Büroräumlichkeiten, Wachstumsschmerzen – die Ehrlichkeit aber ist geblieben. In diesem Herbst wurde die letzte Staffel des überaus erfolgreichen Podcast über Gimlet gesendet. Sie beginnt mit einer Hiobsbotschaft: Die Podcasts des Unternehmens erreichen zwar zahlreiche Ohren, doch die Einnahmen halten nicht mit. Um weiterbestehen zu können, braucht Gimlet einen Investor. Und findet ihn schliesslich – im Streamingriesen Spotify. Die Schweden haben Gimlet Anfang 2019 für 300 Millionen Dollar übernommen. Blumberg macht der Deal zum Millionär, und Gimlet kann seine Fans weiterhin mit grandiosen Podcasts beglücken. Mehr Happy End geht nicht.

 

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