Startup-Finalisten im Interview

«Ältere Computerspieler haben bei den eSports keine Chance»

Der Familienvater René Merkli möchte Computerspieler über 38 Jahre zusammenbringen. Im Interview erklärt er, wieso es auch für ältere Gamer eine eigene Liga braucht.

Wer steckt hinter Senior eSports?

Das bin hauptsächlich ich. Obwohl ich leidenschaftlicher Computerspieler bin, habe ich nicht die Zeit für Gaming-Wettkämpfe zu trainieren. Denn daneben bin ich noch Ehemann, Vater von zwei kleinen Kindern und habe einen 100-Prozent-Job. Deshalb habe ich Senior eSports gegründet, um Gleichgesinnten eine Plattform zu bieten.

Was hat Dich dazu bewegt, Senior eSports zu starten?

Ich spiele oft mit Freunden online und die Gegner dort sind fast immer etwa 15 Jahre jünger als wir. Diese haben entsprechend mehr Zeit, um zu trainieren und wir haben keine Chance gegen sie.

Wieso haben sie mehr Zeit zum Trainieren?

Ab einem gewissen Alter kommen mehr Verpflichtungen hinzu, sei das in der Familie oder im Beruf. Da bleibt nicht die Zeit, um tagelang für einen Computerspiele-Wettkampf zu trainieren. Wenn wir Ü38-Gamer bei den normalen eSports Wettkämpfen mitmachen würden, hätten wir keine Chance. Im normalen eSport ist man mit 25 schon zu alt. Ältere Computerspieler haben bei den eSports einfach keine Chance.

Wie muss man sich eine solche Senior eSports-Liga vorstellen? Was macht ihr anders, als die Anderen?

Wir bieten eine Online-Plattform für gleichgesinnte und gleichaltrige Gamer ab 38 Jahren an. Auf unserer Plattform kannst du an Online-Ligen und Weekend-Cups teilnehmen. Die Organisation läuft über uns – wir finden sozusagen die Gegner für dich. Der Unterschied zu den anderen eSports-Ligen ist unser Fokus auf die sogenannte Generation X. Wir versuchen, das Handling und die Angebote auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe anzupassen. Ausserdem bieten wir Kurse an, bei denen unsere Mitglieder von Profis lernen können.

Was ist eure Vision?

Wir wollen mit Senior eSports zeigen, dass der Gamer von heute auch ein CEO, Manager, Gartenbauer oder Baggerfahrer sein kann. Er steht mit beiden Beinen voll im Leben, hat eine gewisse Seniorität erreicht und möchte sich auch im eSports mit Gegner gleichen Alters messen. Wir möchten den eSport erwachsen und salonfähig machen.

Wie geht es mit Senior eSports weiter, was wollt ihr erreichen?

Zuerst einmal wollen wir die Startup Challenge gewinnen. Und dann suchen wir Investoren, welche an unsere Idee glauben, die mit uns die Plattform besser «bauen», Marketing betreiben und wir dann 2020 in Deutschland durchstarten können. Denn Deutschland ist weltweit der eSports Markt schlechthin! Unser 3-Jahres Plan steht und wir sind bereit, Senior eSports in die grosse Welt zu tragen.

 

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Foto: Gabriele Griessenböck

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