„Es ist heute sehr selten, dass echte Uhrmacher Uhren verkaufen.“
Jeder, der heutzutage eine Armbanduhr trägt, ist im Prinzip, auch wenn es ihm noch nicht bewusst ist, ein Uhrenliebhaber. Wir haben alle immer unsere Smartphones dabei, die uns nicht nur die exakte Zeit sagen, sondern uns wecken, oder auch als Stoppuhr verwenden können. Aber eine Uhr am Handgelenk ist etwas ganz anderes. Sie verrät einiges über den Stil und die Prioritäten ihres Trägers oder Trägerin. Umso wichtiger, dass sie nicht nur gut aussieht, sondern in sich genau das verborgen hält, was eine gute Uhr ausmacht: Wertvolle, klassische Schweizer Handwerkskunst, wie sie heutzutage nicht mehr in dergleichen Form praktiziert wird. Immer mehr Menschen entdecken die Freude an Beständigkeit, Handarbeit und guter Qualität, und so gibt es auch bei Uhren einen grossen Vintage-Boom.
Bild: Faktor Zeit Gründer Julian Kägi (l.) und Sean Fuchs
Die beiden jungen Uhrmacher Julian Kägi und Sean Fuchs haben sich in ihrem Uhrengeschäft „Faktorzeit“ in der Zürcher Altstadt genau auf diese nostalgische Sehnsucht nach dem Besonderen und Beständigen spezialisiert. „Zwischen den 30ern und 60er Jahren wurden die besten Uhren mit der feinsten Technik hergestellt, diese Sorte Handwerk wird heute nicht mehr produziert. Gleichzeitig war der Stahl früher viel härter und deswegen ist heute der Verschleiss viel höher“, sagt Julian Kägi. „Unsere Kunden haben jedoch eingesehen, dass es sich lohnt, in beständiges Uhrenhandwerk zu investieren, weil man dann einfach ein Leben lang Freude daran hat. Es ist heutzutage sehr selten, dass echte Uhrmacher Uhren verkaufen, normalerweise sind es Verkäufer. Wenn eine Reparatur oder eine Überholung nötig ist, dann wird sie in eine Werkstatt geschickt. Das ist bei uns anders.“ führt Kägi aus.
Bild: Sean Fuchs im Atelier von Faktor Zeit
Eine Vintage-Omega von 1958 gibt es schon ab Fr. 3‘700, für eine Patek Philippe mit der typischen Calatrave Form aus Gold von 1957 muss man allerdings fast das Fünffache investieren. Zu dieser Zeit hatten die Uhren nur eine Referenznummer, aber keine Namen wie heute. Die Idee, verschiedene Uhrenmodelle mit jeweils eigenen Namen zu produzieren, kam erst später aus Marketinggründen auf.
Auf der Man’s World Ende Januar werden sie anlässlich des 50. Geburtstags der Mondlandung eine originale Omega Speedmaster präsentieren. Tatsächlich wissen nur Wenige, dass die Nasa damals sechs verschiedene Uhren mit ins All sendete und nur die Speedmaster die Reise auf den Mond gut überstand.
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Bild: Julian Kägi im Atelier von Faktor Zeit